Wussten Sie, dass ein brennender Schmerz nach dem Toilettengang zu den häufigsten, aber am seltensten besprochenen Gesundheitsproblemen gehört? Viele Menschen leiden im Stillen, weil ihnen das Thema unangenehm ist. Doch wenn der Stuhlgang brennt wie Säure, ist das nicht nur quälend, sondern auch ein klares Signal Ihres Körpers, dass etwas nicht in Ordnung ist. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosem Durchfall über lästige Hämorrhoiden bis hin zu schmerzhaften Analfissuren.
Dieses Gefühl, als ob man Säure ausscheidet, beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich und kann den Gang zur Toilette zu einer echten Tortur machen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Sie mit diesem Problem nicht allein sind. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Gründe für das brennende Gefühl, erklärt die Zusammenhänge zwischen Verdauung und Analbeschwerden und zeigt Ihnen, wie Sie die Ursachen erkennen und was Sie für eine erste Linderung tun können. Das Ziel ist, Ihnen das nötige Wissen an die Hand zu geben, um die Signale Ihres Körpers besser zu deuten und den Weg zur Besserung zu finden.
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Wichtige Erkenntnisse (Key Takeaways)
- Brennen ist ein Symptom, keine Krankheit: Das Gefühl, dass der Stuhlgang wie Säure brennt, ist ein Hinweis auf eine zugrunde liegende Reizung oder Verletzung im Analbereich.
- Häufige Ursachen: Durchfall, Hämorrhoiden und Analfissuren sind die drei Hauptverdächtigen, die oft für die brennenden Schmerzen verantwortlich sind.
- Ernährung spielt eine große Rolle: Scharfe, saure oder sehr fettige Speisen können die Symptome direkt verschlimmern, indem sie den Stuhl aggressiver machen.
- Sanfte Hygiene ist entscheidend: Zu starkes Reiben mit trockenem Toilettenpapier oder die Verwendung aggressiver Seifen kann die empfindliche Haut weiter reizen. Wasser ist hier oft die bessere Wahl.
- Stuhlkonsistenz ist der Schlüssel: Sowohl zu harter Stuhl (Verstopfung) als auch zu flüssiger Stuhl (Durchfall) führt zu mechanischer und chemischer Reizung. Eine Regulierung ist für die Heilung essenziell.
Warum fühlt es sich an, als ob der Stuhlgang wie Säure brennt?
Dieses intensive, beißende Gefühl ist zutiefst unangenehm und wirft sofort die Frage nach dem Warum auf. Es ist keine Einbildung; es gibt konkrete physiologische Gründe, warum der Schmerz als so “sauer” und aggressiv wahrgenommen wird. Im Kern geht es um das Zusammenspiel von hochempfindlicher Haut und reizenden Substanzen.
Die besondere Empfindlichkeit der Haut am After
Die Haut rund um den Anus, die sogenannte perianale Haut, ist anders als an den meisten anderen Stellen unseres Körpers. Sie ist extrem dünn, sehr empfindlich und mit einer hohen Dichte an Nervenenden ausgestattet. Diese Nervenenden sind dafür da, präzise zwischen fest, flüssig und gasförmig zu unterscheiden – eine wichtige Funktion für die Stuhlkontinenz.
Diese hohe Empfindlichkeit hat jedoch einen Nachteil: Die Haut reagiert extrem sensibel auf jegliche Form von Reizung. Sei es mechanischer Abrieb durch zu hartes Toilettenpapier, chemische Reize aus dem Stuhl oder Feuchtigkeit durch Nässen – die Nervenenden senden sofort starke Schmerz- oder Juckreizsignale an das Gehirn. Wenn diese Haut bereits entzündet oder verletzt ist, wie bei Hämorrhoiden oder einer Fissur, wird diese Reaktion um ein Vielfaches verstärkt.
Wie aggressive Substanzen im Stuhl das Brennen verursachen
Der Stuhl selbst ist nicht immer neutral. Seine Zusammensetzung ändert sich stark je nachdem, was wir essen und wie unsere Verdauung funktioniert. Bei bestimmten Bedingungen enthält der Stuhl Substanzen, die auf die empfindliche Analhaut wie Säure wirken.
Dazu gehören vor allem Verdauungsenzyme und Gallensäuren. Diese sind im Dünndarm absolut notwendig, um Fette und Proteine aufzuspalten. Normalerweise werden sie im weiteren Verlauf der Verdauung neutralisiert oder wieder aufgenommen. Bei Durchfall jedoch passiert der Nahrungsbrei den Darm so schnell, dass diese aggressiven Substanzen noch aktiv sind, wenn sie den Anus erreichen. Der Kontakt mit der Haut führt dann zu einem schmerzhaften, brennenden Gefühl, das oft als “sauer” beschrieben wird. Ähnliches gilt für bestimmte Nahrungsmittel. Scharfe Gewürze wie Chili enthalten Capsaicin, das nicht vollständig verdaut wird und die Schmerzrezeptoren im Analbereich beim Ausscheiden erneut reizt.
Kann häufiger Durchfall zu einem brennenden Gefühl führen?
Ja, absolut. Durchfall (Diarrhö) ist eine der häufigsten Ursachen dafür, dass der Stuhlgang brennt wie Säure. Wer schon einmal eine Magen-Darm-Grippe hatte, kennt dieses Phänomen nur zu gut. Der Schmerz entsteht hier durch eine unglückliche Kombination aus mechanischer und chemischer Belastung für den Analbereich.
Zunächst führt die hohe Frequenz der Toilettengänge zu einer enormen mechanischen Beanspruchung. Das ständige Abwischen, selbst mit dem weichsten Papier, reibt die empfindliche Haut wund. Es ist wie bei einem Schnupfen, bei dem die Nase vom vielen Putzen rot und rissig wird. Am After ist die Haut noch empfindlicher, weshalb sie sich schnell entzündet und bei jeder weiteren Berührung schmerzt.
Was macht Durchfall chemisch so aggressiv für die Haut?
Der entscheidendere Faktor ist jedoch die chemische Zusammensetzung des flüssigen Stuhls. Wie bereits erwähnt, rauscht der Stuhl bei Durchfall so schnell durch das Verdauungssystem, dass wichtige Neutralisierungsprozesse nicht stattfinden können.
- Aktive Verdauungsenzyme: Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse, die für die Zersetzung von Nahrung gedacht sind, greifen nun die schützende Schleimhaut und die äußere Haut an.
- Gallensäuren: Diese sind für die Fettverdauung unerlässlich, aber auch stark reizend. Normalerweise werden sie im letzten Teil des Dünndarms wieder aufgenommen. Bei Durchfall gelangen sie in den Dickdarm und werden mit dem Stuhl ausgeschieden, wo sie eine ätzende Wirkung entfalten.
- Veränderter pH-Wert: Der pH-Wert des Stuhls kann sich verschieben und zusätzlich reizend wirken.
Diese aggressive Mischung trifft auf die bereits mechanisch gereizte Haut. Das Resultat ist ein intensives Brennen, das sich anfühlt, als würde Säure die Haut verätzen. Der Schmerz kann nach jedem Stuhlgang für Minuten oder sogar Stunden anhalten.
Tipps zur sofortigen Linderung nach einer Durchfall-Episode
Wenn Sie unter Durchfall leiden und das damit verbundene Brennen erleben, können Sie einige Maßnahmen ergreifen, um die Haut zu beruhigen:
- Reinigung mit Wasser: Verzichten Sie auf trockenes Toilettenpapier. Reinigen Sie den Bereich nach jedem Stuhlgang sanft mit lauwarmem Wasser (z. B. in der Dusche, mit einem Bidet oder einer Po-Dusche).
- Vorsichtiges Trocknen: Tupfen Sie den Bereich anschließend mit einem weichen Handtuch oder Baumwolltuch trocken. Vermeiden Sie jegliches Reiben.
- Schutzsalben: Tragen Sie eine schützende Wund- und Heilsalbe auf Zinkbasis dünn auf. Diese bildet eine Barriere zwischen der Haut und dem aggressiven Stuhl.
- Luft an die Haut lassen: Wenn möglich, vermeiden Sie enge, synthetische Unterwäsche und lassen Sie Luft an den gereizten Bereich.
Sind Hämorrhoiden schuld, wenn der Stuhlgang brennt wie Säure?
Ein weiteres sehr verbreitetes Problem, das zu einem brennenden Gefühl führen kann, sind vergrößerte Hämorrhoiden. Hämorrhoiden sind im Grunde gut durchblutete Gefäßpolster, die jeder Mensch am Ausgang des Enddarms hat. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Feinabdichtung des Afters. Zum Problem werden sie erst, wenn sie sich vergrößern, entzünden und nach außen treten.
Wenn Hämorrhoiden vergrößert sind, ist die darüber liegende Schleimhaut dünner und verletzlicher. Der Druck durch den Stuhlgang kann leicht zu kleinen Verletzungen und Irritationen führen. Viel entscheidender ist jedoch, dass vergrößerte Hämorrhoiden die Feinabdichtung des Afters stören.
Die typischen Symptome: Jucken, Nässen und das brennende Gefühl
Durch die unvollständige Abdichtung kann es zu einem Phänomen kommen, das als “Nässen” bezeichnet wird. Dabei treten kleinste Mengen Flüssigkeit und Schleim aus dem Analkanal aus und halten die umliegende Haut permanent feucht. Dieses feuchte Milieu weicht die Hautbarriere auf und macht sie anfällig für Reizungen.
Stuhlreste, die sich in den Falten der Hämorrhoiden festsetzen, zersetzen sich und die dabei entstehenden Stoffwechselprodukte reizen die Haut zusätzlich. Dies führt zu den klassischen Symptomen eines Hämorrhoidalleidens:
- Juckreiz (Pruritus ani): Oft das erste und quälendste Symptom.
- Nässen und Feuchtigkeitsgefühl: Die Unterwäsche fühlt sich oft leicht klamm an.
- Ein brennendes Gefühl: Dies entsteht, wenn die aufgeweichte und gereizte Haut mit den aggressiven Stuhlresten in Kontakt kommt. Der Schmerz ist vielleicht nicht so akut wie bei einer Fissur, aber oft ein ständiger, nagender Begleiter.
Der Stuhlgang selbst kann dieses Brennen dann nochmals verstärken, insbesondere wenn der Stuhl sehr weich oder flüssig ist, da er sich leichter verteilt und in die gereizten Hautfalten eindringt.
Was ist eine Analfissur und warum verursacht sie brennende Schmerzen?
Während Durchfall und Hämorrhoiden oft ein diffuses, flächiges Brennen verursachen, ist der Schmerz bei einer Analfissur typischerweise anders: Er ist extrem scharf, schneidend und wird oft als “wie eine Rasierklinge” oder “Glassplitter” beschrieben. Unmittelbar nach dem Stuhlgang wandelt sich dieser scharfe Schmerz häufig in ein tiefes, krampfartiges und langanhaltendes Brennen, das Stunden andauern kann.
Eine Analfissur ist ein kleiner, aber sehr schmerzhafter Längsriss in der Analschleimhaut (Anoderm). Dieser Riss entsteht meistens am hinteren Ausgang des Afters, da die Haut dort am wenigsten dehnbar und schlechter durchblutet ist.
Ein kleiner Riss mit großer Wirkung
Die Hauptursache für die Entstehung einer Analfissur ist meist die Passage von zu hartem, großem Stuhl. Durch starkes Pressen bei Verstopfung wird die empfindliche Schleimhaut überdehnt und reißt ein. Sobald der Riss da ist, beginnt ein Teufelskreis:
- Schmerz beim Stuhlgang: Jeder Stuhlgang reißt die Wunde wieder auf und verursacht extreme Schmerzen.
- Verkrampfung des Schließmuskels: Als Reaktion auf den Schmerz verkrampft sich der innere Schließmuskel reflexartig (Sphinkterhypertonus).
- Verschlechterte Durchblutung: Der Dauerkrampf des Muskels drückt die feinen Blutgefäße ab, die die Wunde versorgen. Dies behindert die Heilung massiv.
- Angst vor dem Stuhlgang: Aus Angst vor den Schmerzen halten Betroffene den Stuhl unbewusst zurück.
- Stuhl wird härter: Der zurückgehaltene Stuhl dickt im Darm weiter ein und wird noch härter, was beim nächsten Toilettengang zu einem noch größeren Trauma führt.
Das Brennen nach dem Stuhlgang entsteht, weil der Stuhl direkt mit dem offenen, nervenreichen Wundgrund in Kontakt kommt. Zudem hält der verkrampfte Schließmuskel den Schmerz aufrecht. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Seite von gesundheitsinformation.de zur Analfissur, einer vertrauenswürdigen Quelle des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.
Welche anderen Ursachen können hinter dem sauren Brennen stecken?
Obwohl Durchfall, Hämorrhoiden und Fissuren die häufigsten Verdächtigen sind, gibt es noch eine Reihe anderer Faktoren, die zu einem brennenden Gefühl im Analbereich beitragen oder es sogar allein verursachen können. Oft liegt auch eine Kombination aus mehreren Ursachen vor.
Die Auswirkungen Ihrer Ernährung: Scharfe Gewürze und saure Lebensmittel
Was wir essen, hat einen direkten Einfluss auf die Beschaffenheit unseres Stuhls und kann die empfindliche Analhaut reizen. Einige Lebensmittel sind dafür bekannt, brennende Schmerzen nach dem Stuhlgang zu verstärken:
- Scharfe Speisen: Chili, Pfeffer, scharfe Currys. Das enthaltene Capsaicin reizt die Schleimhäute nicht nur im Mund, sondern auch am anderen Ende des Verdauungstrakts.
- Saure Lebensmittel: Zitrusfrüchte, Tomaten, Essig und kohlensäurehaltige Getränke können den pH-Wert des Stuhls verändern und bei bereits gereizter Haut zu Brennen führen.
- Kaffee und Alkohol: Diese können die Darmtätigkeit anregen und zu weicherem, aggressiverem Stuhl führen.
- Sehr fettige Speisen: Sie können die Produktion von Gallensäuren ankurbeln, was wiederum die Reizung verstärkt.
Wenn Sie einen Zusammenhang zwischen bestimmten Mahlzeiten und Ihren Beschwerden feststellen, kann es hilfreich sein, vorübergehend auf diese Lebensmittel zu verzichten, um der Haut Zeit zur Heilung zu geben.
Hauterkrankungen im Analbereich: Ekzeme und Pilzinfektionen
Manchmal liegt das Problem nicht im Darm, sondern direkt auf der Haut. Ein Analekzem, also eine entzündliche Hautreaktion, kann durch Allergien (z.B. auf Duftstoffe in feuchtem Toilettenpapier), ständige Feuchtigkeit (bei Hämorrhoiden) oder mechanische Reizung entstehen. Die Haut ist dann gerötet, juckt und brennt. Ebenso können sich Pilzinfektionen (Candida) oder seltener auch Bakterien im feuchtwarmen Milieu des Analbereichs ansiedeln und zu ähnlichen Symptomen führen.
Falsche oder übertriebene Analhygiene als Auslöser
In dem Bestreben, besonders sauber zu sein, schaden sich viele Menschen unwissentlich selbst. Übertriebene Hygiene kann die natürliche Schutzbarriere der Haut zerstören.
- Aggressive Seifen und Duschgels: Diese entfetten die Haut, trocknen sie aus und zerstören den natürlichen Säureschutzmantel.
- Feuchtes Toilettenpapier: Viele Sorten enthalten Duft-, Konservierungs- und Lösungsstoffe, die Allergien und Reizungen auslösen können.
- Zu starkes Reiben: Mechanische Irritation durch raues Papier oder exzessives Schrubben schädigt die Haut direkt.
Paradoxerweise kann eine übertriebene Hygiene also genau zu den Symptomen führen, die man eigentlich vermeiden wollte: Jucken, Brennen und ein wundes Gefühl.
Was kann ich sofort tun, um das Brennen nach dem Stuhlgang zu lindern?
Wenn der Schmerz akut ist, suchen Sie nach schneller und effektiver Linderung. Es gibt einige bewährte Sofortmaßnahmen, die helfen können, die gereizte Region zu beruhigen und den Heilungsprozess anzustoßen. Der Fokus liegt dabei immer auf Sanftheit und Schutz.
Sanfte Reinigung: Wasser statt trockenem Papier
Der erste und wichtigste Schritt ist, die mechanische Reizung durch Toilettenpapier zu minimieren. Nach jedem Stuhlgang sollte der Analbereich idealerweise mit klarem, lauwarmem Wasser gereinigt werden. Ein Bidet, eine Handbrause in der Dusche oder eine mobile Po-Dusche (eine kleine Flasche mit Sprühaufsatz) sind hierfür perfekt geeignet. Dies entfernt Stuhlreste gründlich, ohne die Haut durch Reibung weiter zu schädigen. Anschließend wird der Bereich vorsichtig mit einem weichen Tuch oder Föhn auf kalter Stufe getrocknet.
Die richtige Pflege: Welche Salben und Cremes wirklich helfen
Nach der Reinigung kann eine geeignete Salbe eine schützende Barriere bilden und die Heilung unterstützen.
- Zinkoxid-Salben: Sie sind der Klassiker bei wunder Haut. Zink wirkt entzündungshemmend, trocknet nässende Stellen leicht aus und bildet einen Schutzfilm auf der Haut.
- Panthenol-Salben (Wund- und Heilsalben): Sie fördern die Regeneration der Hautzellen und beruhigen die Irritation.
- Salben mit Hamamelis oder Lidocain: Bei Hämorrhoiden können pflanzliche Salben mit Hamamelis (Zaubernuss) adstringierend (zusammenziehend) wirken. Bei starken Schmerzen, insbesondere bei einer Fissur, können kurzzeitig Salben mit dem lokal betäubenden Wirkstoff Lidocain Linderung verschaffen. Diese sollten jedoch nur nach ärztlicher Absprache verwendet werden.
Wichtig ist, auf Salben mit potenziell reizenden Zusatzstoffen wie Parfüm oder bestimmten Konservierungsmitteln zu verzichten.
Sitzbäder als wohltuende Sofortmaßnahme
Ein lauwarmes Sitzbad für 10 bis 15 Minuten kann wahre Wunder wirken. Es reinigt nicht nur sanft, sondern entspannt auch die verkrampfte Muskulatur des Schließmuskels, was besonders bei einer Analfissur eine große Erleichterung bringt. Auf Badezusätze sollte man zunächst verzichten, da sie die Haut reizen können. Eventuell können Zusätze wie Kamille oder Eichenrinde nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker sinnvoll sein, da sie entzündungshemmend wirken.
Wie kann ich langfristig verhindern, dass mein Stuhlgang wie Säure brennt?
Sofortmaßnahmen sind wichtig, aber das eigentliche Ziel ist es, die Ursachen zu beheben und ein Wiederauftreten der schmerzhaften Symptome zu verhindern. Eine langfristige Lösung liegt fast immer in der Anpassung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, um eine gesunde Verdauung und einen optimal geformten, weichen Stuhlgang zu fördern.
Die Macht der Ballaststoffe für einen weichen Stuhlgang
Ballaststoffe sind der Schlüssel zu einem gesunden Stuhl. Sie sind unverdauliche Pflanzenfasern, die im Darm Wasser binden und dadurch das Stuhlvolumen erhöhen und die Konsistenz weicher machen. Ein weicher, geschmeidiger Stuhl passiert den Analkanal ohne starkes Pressen und ohne die Schleimhaut zu verletzen.
Gute Ballaststoffquellen sind:
- Vollkornprodukte (Brot, Nudeln, Reis)
- Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Kichererbsen)
- Gemüse (besonders Brokkoli, Karotten, Kohl)
- Obst (Äpfel, Birnen, Beeren)
- Leinsamen, Chiasamen und Flohsamenschalen
Steigern Sie die Ballaststoffzufuhr langsam, um Blähungen zu vermeiden.
Ausreichend trinken: Warum Wasser so entscheidend ist
Ballaststoffe können ihre positive Wirkung nur entfalten, wenn sie genügend Flüssigkeit zum Aufquellen haben. Trinken Sie daher über den Tag verteilt mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee. Ansonsten können Ballaststoffe sogar das Gegenteil bewirken und zu einer Verschlimmerung der Verstopfung führen.
Bewusste Ernährung und Lebensstil zur Vorbeugung
Eine bewusste Auswahl der Lebensmittel und ein aktiver Lebensstil sind entscheidend, um die Verdauung im Gleichgewicht zu halten und den Analbereich zu schonen.
- Vermeiden Sie Trigger-Lebensmittel: Reduzieren Sie den Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln, übermäßig viel Zucker, scharfen Gewürzen und Alkohol, besonders wenn Sie merken, dass diese Ihre Symptome verschlimmern.
- Bewegung integrieren: Regelmäßige körperliche Aktivität, wie z.B. ein täglicher Spaziergang, regt die Darmtätigkeit an und hilft, Verstopfung vorzubeugen.
- Stuhlgang nicht unterdrücken: Gehen Sie zur Toilette, wenn Sie den Drang verspüren. Das Zurückhalten führt dazu, dass dem Stuhl mehr Wasser entzogen wird und er härter wird.
- Zeit nehmen: Vermeiden Sie Hektik und starkes Pressen auf der Toilette. Geben Sie Ihrem Körper die Zeit, die er braucht.
Schlussgedanken
Wenn der Stuhlgang brennt wie Säure, ist das ein zutiefst unangenehmes und alarmierendes Gefühl. Es ist jedoch in den meisten Fällen ein behandelbares Problem, das auf eine Reizung oder Verletzung im Analbereich zurückzuführen ist. Die häufigsten Übeltäter – Durchfall, Hämorrhoiden und Analfissuren – profitieren alle von einer sanften Hygiene, einer angepassten Ernährung und vor allem von einer Regulierung der Stuhlkonsistenz.
Es ist entscheidend, geduldig mit sich und seinem Körper zu sein. Die Heilung der empfindlichen Haut im Analbereich braucht Zeit. Durch die Umsetzung der genannten Maßnahmen können Sie jedoch aktiv dazu beitragen, den Teufelskreis aus Schmerz, Reizung und Verkrampfung zu durchbrechen. Sollten die Beschwerden jedoch sehr stark sein, sich nicht bessern oder Begleitsymptome wie Blut im Stuhl auftreten, ist es unerlässlich, ärztlichen Rat einzuholen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die richtige Behandlung einzuleiten. Sie müssen diesen Weg nicht alleine gehen.
Häufig gestellte Fragen – Stuhlgang Brennt Wie Säure

Wie kann ich langfristig verhindern, dass mein Stuhlgang wie Säure brennt?
Langfristige Prävention umfasst eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichendes Wassertrinken, Vermeidung von triggernden Lebensmitteln, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung des Zurückhalten des Stuhlgangs, um eine gesunde Verdauung und eine gut formbare, weiche Stuhlmasse zu fördern.
Welche Sofortmaßnahmen helfen gegen das Brennen nach dem Stuhlgang?
Sanfte Reinigung mit Wasser anstelle von trockenem Toilettenpapier, Verwendung von schützenden Salben auf Zinkbasis, das Trockentupfen der Haut und das Anlegen von Sitzbädern können das Brennen lindern und die Hautheilung fördern.
Kann häufiger Durchfall das Brennen im Analbereich hervorrufen?
Ja, häufige Durchfälle sind eine der Hauptursachen für das brennende Gefühl, da die ständige Reizung durch den flüssigen Stuhl, die chemische Belastung durch Enzyme und Gallensäuren sowie mechanische Belastung die Haut im Analbereich schädigen können.
Was verursacht das Gefühl, als ob der Stuhlgang wie Säure brennt?
Dieses Gefühl entsteht durch eine Kombination aus hoher Empfindlichkeit der analen Haut und reizenden Substanzen im Stuhl, wie Gallensäuren, Verdauungsenzyme oder bestimmte Nahrungsmittel, die bei Durchfall oder nach dem Verzehr scharfer Speisen den pH-Wert verändern und die Haut reizen.
Was bedeutet das Brennen im Analbereich nach dem Stuhlgang?
Das Brennen im Analbereich nach dem Stuhlgang ist ein Symptom, das auf eine Reizung oder Verletzung im Analbereich hinweisen kann. Es ist kein eigenständiger Zustand, sondern ein Hinweis auf zugrunde liegende Ursachen wie Durchfall, Hämorrhoiden oder Analfissuren.