Erinnern Sie sich an den Duft, der sonntags durch das Haus Ihrer Großmutter zog? Ein Hauch von geschmortem Kohl, herzhaftem Hackfleisch und einer dunklen, kräftigen Soße? Für viele von uns ist dieser Duft untrennbar mit einem Gericht verbunden: Kohlrouladen. Doch dieses klassische Gericht ist weit mehr als nur eine Mahlzeit. Es ist eine Zeitreise in die Kindheit, ein Stück Heimat auf dem Teller und der Inbegriff von deutscher Hausmannskost. Die Zubereitung von Kohlrouladen wie Bei Oma ist eine Kunst, die Geduld, Liebe und ein paar kleine Geheimnisse erfordert.
In diesem umfassenden Artikel nehmen wir Sie an die Hand und zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie dieses traditionelle Gericht perfekt zubereiten, sodass es genauso schmeckt wie in Ihren schönsten Erinnerungen. Wir lüften die Geheimnisse der perfekten Füllung, der samtigen Soße und des richtigen Wickelns.
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Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick
Bevor wir tief in die Welt der Kohlrouladen eintauchen, hier sind die wichtigsten Punkte, die Sie für ein gelungenes Ergebnis beachten sollten:
- Die Wahl des Kohls: Ein großer, fester Weißkohl mit lockeren äußeren Blättern ist die ideale Basis. Wirsing ist eine zartere Alternative.
- Die Füllung: Gemischtes Hackfleisch (halb Rind, halb Schwein) sorgt für die beste Kombination aus Geschmack und Saftigkeit. Ein eingeweichtes altbackenes Brötchen macht die Füllung besonders locker.
- Die Soße: Der Schlüssel zu einer großartigen Soße liegt im Anbraten. Röstaromen vom Fleisch und Gemüse bilden eine unverzichtbare Grundlage. Geduld beim Schmoren ist hier entscheidend.
- Das Wickeln: Blanchieren Sie die Kohlblätter, um sie geschmeidig zu machen. Wickeln Sie die Rouladen straff, aber nicht zu fest, und sichern Sie sie bei Bedarf mit Küchengarn.
- Die Geduld: Kohlrouladen sind kein schnelles Gericht. Planen Sie genügend Zeit für das langsame Schmoren ein, denn erst dadurch werden sie butterzart und entfalten ihr volles Aroma.
Was macht Omas Kohlrouladen eigentlich so unvergesslich?
Fragt man Menschen, warum Omas Kohlrouladen die besten waren, bekommt man selten eine Liste von Zutaten zur Antwort. Vielmehr fallen Worte wie “Liebe”, “Zeit” und “Gefühl”. Und genau das ist das erste Geheimnis. Omas Küche war oft nicht von exakten Messbechern und digitalen Waagen geprägt, sondern von Erfahrung und Intuition. Sie wusste genau, wie lange die Zwiebeln dünsten müssen, um süßlich zu werden, welche Prise Muskatnuss die Füllung abrundet und wie die Soße schmecken muss, bevor die Rouladen hineingelegt werden.
Darüber hinaus war es die Qualität der einfachen Zutaten. Das Hackfleisch kam frisch vom Metzger, der Kohl vielleicht sogar aus dem eigenen Garten. Diese Einfachheit, kombiniert mit der langsamen, schonenden Garmethode des Schmorens, schuf ein Gericht, das tiefgründig und sättigend war, ohne kompliziert zu sein. Es ist diese ehrliche, unverfälschte Art des Kochens, die wir heute oft vermissen und mit diesem Rezept wiederbeleben wollen.
Die Reise der Kohlroulade: Ist sie wirklich nur ein deutsches Gericht?
Obwohl wir die Kohlroulade als urdeutsches Gericht betrachten, ist die Idee, gewürzte Füllungen in Blätter zu wickeln, fast so alt wie die Kochkunst selbst. Historiker vermuten, dass die Ursprünge im Byzantinischen Reich liegen könnten, wo Weinblätter für ähnliche Zwecke verwendet wurden. Von dort aus verbreitete sich die Idee über den Balkan und Osteuropa bis nach Skandinavien.
Tatsächlich finden sich in vielen Kulturen enge Verwandte unserer geliebten Kohlroulade:
- Sarma: In Südosteuropa werden oft Sauerkrautblätter anstelle von frischem Kohl verwendet.
- Gołąbki: Die polnische Variante wird häufig mit einer Tomatensoße serviert.
- Holubtsi: In der Ukraine ist die Füllung oft eine Mischung aus Fleisch und Buchweizen oder Reis.
- Kåldolmar: Die schwedische Version ist bekannt für ihre leicht süßliche Note, oft verfeinert mit Preiselbeermarmelade.
Diese globale Verbreitung zeigt, wie anpassungsfähig und beliebt dieses einfache Konzept ist. Die deutsche Kohlroulade, wie wir sie kennen und lieben, hat sich jedoch ihre eigene, unverwechselbare Identität bewahrt, geprägt durch die deftige, dunkle Soße und die klassische Hackfleischfüllung. Die Geschichte des Kohls selbst ist faszinierend und tief in der europäischen Landwirtschaft verwurzelt. Er war jahrhundertelang ein Grundnahrungsmittel, das die Menschen durch harte Winter brachte. Mehr über die botanische und kulturelle Bedeutung dieses Gemüses können Sie beim Bundeszentrum für Ernährung nachlesen, einer vertrauenswürdigen Quelle für agrarwissenschaftliche Informationen.
Die Auswahl des richtigen Kohls: Welcher Kopf ist der Beste für Rouladen?
Alles beginnt mit der Hauptzutat: dem Kohl. Die Wahl des richtigen Kopfes ist entscheidend für das Gelingen Ihrer Rouladen. Ein ungeeigneter Kohl kann zu rissigen Blättern und einem frustrierenden Kocherlebnis führen.
Weißkohl oder Wirsing: Was ist die bessere Wahl für mein Rezept?
Die ewige Frage unter Kohlrouladen-Liebhabern! Beide Kohlsorten haben ihre Vorzüge, und die Wahl ist letztendlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.
- Weißkohl: Er ist der unangefochtene Klassiker. Seine Blätter sind groß, glatt und robust. Nach dem Schmoren behalten sie einen leichten Biss und haben ein mildes, leicht süßliches Kohlaroma. Wenn Sie den authentischen Geschmack von Omas Kohlrouladen suchen, ist Weißkohl Ihre erste Wahl.
- Wirsing: Seine Blätter sind kraus, zarter und optisch sehr ansprechend. Wirsingrouladen sind schneller gar und haben einen etwas feineren, nussigeren Geschmack. Wenn Sie eine etwas leichtere und schnellere Variante bevorzugen, ist Wirsing eine ausgezeichnete Alternative.
Worauf sollte ich achten, wenn ich den Kohlkopf im Supermarkt auswähle?
Ein guter Kohlrouladen-Koch beginnt bereits beim Einkauf. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um den perfekten Kohlkopf zu finden. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen:
- Größe und Form: Wählen Sie einen möglichst großen, runden Kopf. Das garantiert, dass Sie viele große äußere Blätter erhalten, die sich leicht wickeln lassen.
- Frische: Die Blätter sollten prall und knackig aussehen, ohne welken oder trockenen Ränder. Ein frischer Kohl hat eine satte Farbe.
- Gewicht: Heben Sie den Kohl an. Ein guter Kopf fühlt sich schwer für seine Größe an. Das deutet darauf hin, dass die Blätter dicht und saftig sind.
- Keine Beschädigungen: Achten Sie darauf, dass der Kohl keine braunen Flecken, Risse oder Anzeichen von Fäulnis aufweist.
Das Herzstück: Wie bereite ich die perfekte Füllung für Kohlrouladen zu?
Die Füllung ist die Seele der Kohlroulade. Sie muss saftig, locker und perfekt gewürzt sein. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, und mit ein paar einfachen Tricks gelingt Ihnen eine Füllung, die Oma stolz machen würde.
Welches Hackfleisch ist das Richtige für eine saftige Füllung?
Die Wahl des Hackfleischs hat einen enormen Einfluss auf Geschmack und Textur. Die klassische und von den meisten Köchen empfohlene Wahl ist gemischtes Hackfleisch, auch bekannt als “halb und halb”. Es besteht zu gleichen Teilen aus Rinder- und Schweinehack. Diese Mischung ist ideal, denn das Rindfleisch bringt einen kräftigen, würzigen Geschmack, während das Schweinefleisch für die nötige Saftigkeit und Fett sorgt. Reines Rinderhack kann schnell trocken werden, während reines Schweinehack manchen zu fettig ist.
Die geheime Zutat: Was kommt außer Hackfleisch noch in die Füllung?
Eine wirklich gute Füllung besteht aus mehr als nur Fleisch. Es sind die kleinen Ergänzungen, die für eine lockere Konsistenz und ein rundes Aroma sorgen.
- Das eingeweichte Brötchen: Dies ist wohl der wichtigste Trick für saftige Füllungen. Nehmen Sie ein altbackenes Brötchen (kein frisches!), weichen Sie es kurz in Wasser oder Milch ein und drücken Sie es dann kräftig aus. Die Stärke des Brötchens bindet Feuchtigkeit und macht die Masse unglaublich locker.
- Fein gewürfelte Zwiebeln: Sie sind unverzichtbar für den Geschmack. Dünsten Sie die Zwiebelwürfel am besten vorher in etwas Butter glasig an. Das macht sie milder und süßer.
- Ein Ei: Es dient als Bindemittel und sorgt dafür, dass die Füllung beim Garen nicht auseinanderfällt.
- Die Gewürze: Hier liegt der Schlüssel zum traditionellen Geschmack. Unverzichtbar sind Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer. Dazu kommen klassischerweise Majoran, der hervorragend zu Schweinefleisch passt, eine Prise geriebene Muskatnuss und etwas edelsüßes Paprikapulver für die Farbe und eine milde Würze.
Kann man Kohlrouladen auch vegetarisch oder vegan zubereiten?
Absolut! Die traditionelle Kohlroulade lässt sich wunderbar an eine fleischlose Ernährung anpassen. Anstelle von Hackfleisch können Sie eine Füllung aus folgenden Zutaten zubereiten:
- Basis: Eine Mischung aus gekochtem Reis, Grünkern, Linsen oder Quinoa.
- Geschmack und Textur: Fein gehackte und angebratene Pilze, Karotten, Sellerie und Lauch sorgen für ein deftiges Umami-Aroma.
- Bindung: Haferflocken oder Semmelbrösel können das Ei ersetzen.
- Würze: Geräuchertes Paprikapulver oder ein paar Tropfen flüssiger Rauch (Liquid Smoke) können den rauchigen Geschmack von Speck imitieren. Für die Soße verwenden Sie einfach eine kräftige Gemüsebrühe.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So gelingen Kohlrouladen wie bei Oma garantiert!
Jetzt geht es ans Eingemachte! Folgen Sie dieser detaillierten Anleitung, und Ihre Kohlrouladen werden ein voller Erfolg. Nehmen Sie sich Zeit, denn gutes Essen braucht Muße.
Schritt 1: Den Kohl vorbereiten und die Blätter blanchieren
Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Blätter biegsam zu machen. Zuerst entfernen Sie mit einem scharfen Messer den Strunk des Kohlkopfes keilförmig. Bringen Sie dann einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen. Legen Sie den ganzen Kohlkopf hinein und lassen Sie ihn einige Minuten kochen. Nach und nach können Sie die äußeren Blätter ganz einfach mit einer Zange oder Gabel ablösen. Nehmen Sie etwa 8-12 große Blätter ab und legen Sie sie kurz in eiskaltes Wasser, um den Garprozess zu stoppen und die grüne Farbe zu erhalten. Schneiden Sie anschließend die dicke Mittelrippe der Blätter flach, damit sie sich besser rollen lassen.
Schritt 2: Die Hackfleischfüllung anrühren
Während die Kohlblätter abtropfen, bereiten Sie die Füllung vor. Geben Sie das Hackfleisch, das ausgedrückte Brötchen, die angedünsteten Zwiebeln, das Ei und die Gewürze (Salz, Pfeffer, Majoran, Muskat, Paprika) in eine große Schüssel. Vermengen Sie nun alles gründlich mit den Händen. Wichtig ist, die Masse nicht zu lange zu kneten, da sie sonst zäh werden kann. Sie sollte gerade so verbunden sein.
Schritt 3: Das richtige Wickeln – eine Kunst für sich?
Keine Sorge, das Wickeln ist einfacher, als es aussieht. Breiten Sie ein Kohlblatt vor sich aus. Geben Sie eine gute Portion der Hackfleischmasse auf das untere Drittel des Blattes. Schlagen Sie nun die untere Kante über die Füllung, klappen Sie dann die linke und rechte Seite zur Mitte ein und rollen Sie die Roulade fest nach oben auf. Sie sollte wie ein kleines, kompaktes Päckchen aussehen. Wenn Sie unsicher sind, können Sie die Rouladen mit Küchengarn fixieren.
Schritt 4: Das Anbraten für die perfekten Röstaromen
Erhitzen Sie etwas Butterschmalz oder Öl in einem großen Schmortopf oder Bräter. Legen Sie die Kohlrouladen vorsichtig hinein und braten Sie sie von allen Seiten kräftig an, bis sie eine schöne goldbraune Farbe haben. Dieser Schritt ist unerlässlich, denn die dabei entstehenden Röstaromen sind die Basis für eine geschmackvolle Soße. Nehmen Sie die angebratenen Rouladen aus dem Topf und stellen Sie sie kurz beiseite.
Schritt 5: Die Soße zubereiten und die Rouladen schmoren
Geben Sie nun klein gewürfelten Speck, Zwiebeln und eventuell etwas Wurzelgemüse (Karotten, Sellerie) in den Topf und braten Sie alles im restlichen Fett an. Fügen Sie einen Esslöffel Tomatenmark hinzu und rösten Sie es kurz mit an. Löschen Sie dann alles mit einem guten Schuss Brühe ab und kratzen Sie den Bratensatz vom Boden des Topfes – das ist reiner Geschmack! Legen Sie die Rouladen zurück in den Topf, füllen Sie mit so viel Brühe auf, dass sie etwa zur Hälfte bedeckt sind, und lassen Sie alles zugedeckt bei niedriger Hitze für mindestens 90 Minuten schmoren.
Die Soße: Was ist das Geheimnis einer deftigen und schmackhaften Soße?
Die Soße ist mindestens genauso wichtig wie die Roulade selbst. Sie verbindet alle Komponenten und macht das Gericht erst komplett. Eine gute Soße ist dunkel, sämig und voller Geschmack.
Welche Zutaten gehören in eine klassische Soße für Kohlrouladen?
Die Basis für die Soße wird direkt im Schmortopf gelegt. Hier ist eine Liste der klassischen Zutaten, die für Tiefe und Aroma sorgen:
- Speckwürfel: Geräucherter, durchwachsener Speck liefert Fett und ein wunderbares Raucharoma.
- Zwiebeln und Wurzelgemüse: Karotten und Sellerie, fein gewürfelt, geben der Soße eine natürliche Süße und Komplexität.
- Tomatenmark: Kurz mitgeröstet, verliert es seine Säure und sorgt für eine schöne Farbe und Umami-Geschmack.
- Brühe: Eine kräftige Rinderbrühe ist die traditionelle Wahl, aber auch eine gute Gemüsebrühe funktioniert.
- Gewürze: Ein Lorbeerblatt, ein paar Piment- oder Wacholderkörner, die während des Schmorens mitgekocht werden, verleihen der Soße eine zusätzliche würzige Note.
Wie binde ich die Soße richtig ab, damit sie schön sämig wird?
Nachdem die Rouladen gar sind, nehmen Sie sie aus dem Topf und halten Sie sie warm. Passieren Sie die Soße durch ein Sieb, wenn Sie sie besonders fein mögen. Um sie zu binden, gibt es zwei klassische Methoden:
- Mehlschwitze (Roux): Zerlassen Sie einen Esslöffel Butter in einem kleinen Topf, rühren Sie einen Esslöffel Mehl ein und lassen Sie es kurz anschwitzen. Geben Sie dann nach und nach unter ständigem Rühren die heiße Soße hinzu, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
- Speisestärke: Verrühren Sie einen Teelöffel Speisestärke mit ein wenig kaltem Wasser glatt. Rühren Sie diese Mischung in die kochende Soße ein und lassen Sie sie kurz aufkochen, bis sie andickt.
Kann ich die Soße mit Kümmel verfeinern?
Ja, unbedingt! Kümmel ist ein klassisches Gewürz in der deutschen Küche und passt hervorragend zu Kohlgerichten. Er unterstützt nicht nur die Verdauung, sondern verleiht der Soße auch ein erdiges, leicht herbes Aroma, das wunderbar mit der Süße des geschmorten Kohls harmoniert. Sie können entweder ganze Kümmelsamen mit den Rouladen schmoren lassen oder am Ende eine Prise gemahlenen Kümmel in die Soße geben.
Welche Beilagen passen am besten zu Kohlrouladen?
Die Wahl der richtigen Beilage rundet das Gericht ab. Hier gibt es klare Favoriten, die seit Generationen auf den Tisch kommen.
Der Klassiker: Salzkartoffeln oder Kartoffelpüree?
Beides sind perfekte Begleiter. Salzkartoffeln sind die einfachste und traditionellste Wahl. Ihre feste Struktur und der reine Kartoffelgeschmack bieten einen schönen Kontrast zur weichen Roulade und der kräftigen Soße. Ein cremiges Kartoffelpüree hingegen ist ideal, um die köstliche Soße aufzunehmen. Es ist die ultimative Komfort-Beilage, die das Gericht noch herzhafter und sättigender macht. Die Entscheidung hängt oft von der Familientradition und der persönlichen Vorliebe ab.
Gibt es auch andere passende Beilagen, wenn ich Abwechslung möchte?
Obwohl Kartoffeln die erste Wahl sind, gibt es durchaus Alternativen. Breitbandnudeln oder Spätzle können ebenfalls gut zur Soße passen. Wer es etwas leichter mag, kann die Kohlrouladen auch nur mit einem Stück frischem Bauernbrot servieren, um die Soße aufzutunken. Ein einfacher grüner Salat mit einer leichten Vinaigrette kann zudem einen frischen Gegenpol zur Deftigkeit des Hauptgerichts bilden.
Häufige Fehler und wie man sie vermeidet: Was kann beim Kochen schiefgehen?
Auch erfahrenen Köchen kann mal ein Missgeschick passieren. Aber keine Sorge, für die häufigsten Probleme bei der Zubereitung von Kohlrouladen gibt es einfache Lösungen.
Warum werden meine Kohlrouladen trocken?
Eine trockene Roulade ist eine Enttäuschung. Die häufigsten Ursachen sind:
- Zu mageres Hackfleisch: Verwenden Sie immer gemischtes Hackfleisch oder fügen Sie etwas Fett hinzu.
- Fehlendes Brötchen: Das eingeweichte Brötchen ist der Schlüssel zur Saftigkeit. Lassen Sie es nicht weg!
- Zu wenig Flüssigkeit: Die Rouladen müssen während des Schmorens immer mindestens zur Hälfte in Soße liegen. Füllen Sie bei Bedarf etwas heiße Brühe nach.
- Zu hohe Temperatur: Schmoren bedeutet langsames Garen bei niedriger Hitze. Eine zu hohe Temperatur lässt die Flüssigkeit verdampfen und das Fleisch zäh werden.
Was tun, wenn die Rouladen beim Wickeln aufreißen?
Wenn die Blätter reißen, liegt das meist an der Vorbereitung. Stellen Sie sicher, dass die Blätter lange genug blanchiert wurden, um wirklich geschmeidig zu sein. Außerdem ist es wichtig, die dicke Blattrippe flach zu schneiden oder ganz zu entfernen. Füllen Sie die Blätter auch nicht zu voll. Wenn alle Stricke reißen: Sichern Sie die Roulade einfach mit Küchengarn. Das ist keine Schande und absolut legitim!
Meine Soße schmeckt langweilig – wie kann ich sie retten?
Eine fade Soße kann das ganze Gericht ruinieren. Doch sie lässt sich meistens retten. Schmecken Sie die Soße ab und fragen Sie sich, was fehlt:
- Fehlt Salz? Meistens ist es nur das.
- Fehlt Tiefe? Mehr Röstaromen! Vielleicht noch etwas Tomatenmark anrösten und hinzufügen. Ein Schuss Sojasoße kann ebenfalls Wunder wirken.
- Fehlt Säure? Ein Spritzer Essig, ein Schuss trockener Rotwein oder ein Teelöffel Senf können die Aromen ausbalancieren und der Soße Leben einhauchen.
- Fehlt Süße? Eine Prise Zucker oder ein kleiner Klecks Johannisbeergelee können die Aromen abrunden.
Aufbewahrung und Resteessen: Wie schmecken Kohlrouladen am nächsten Tag?
Kohlrouladen gehören zu den Gerichten, die am zweiten Tag fast noch besser schmecken. Über Nacht haben die Aromen Zeit, sich vollständig zu verbinden und tief in den Kohl und die Füllung einzuziehen.
Kann man Kohlrouladen gut aufwärmen?
Ja, das Aufwärmen ist unproblematisch. Die beste Methode ist, die Rouladen langsam in ihrer Soße in einem Topf bei niedriger Hitze zu erwärmen. Vermeiden Sie die Mikrowelle, da diese das Fleisch ungleichmäßig erhitzt und zäh machen kann. Fügen Sie beim Aufwärmen bei Bedarf einen kleinen Schuss Wasser oder Brühe hinzu, falls die Soße zu sehr eingedickt ist.
Wie friere ich Kohlrouladen richtig ein?
Kohlrouladen lassen sich hervorragend einfrieren und sind somit ein perfektes Gericht zum Vorkochen. Lassen Sie die fertigen Rouladen mit der Soße vollständig abkühlen. Füllen Sie sie dann portionsweise in gefriergeeignete Behälter. Im Gefrierschrank halten sie sich problemlos drei bis vier Monate. Zum Auftauen stellen Sie die Behälter am besten über Nacht in den Kühlschrank und erwärmen die Rouladen dann wie oben beschrieben langsam im Topf.
Kochen ist mehr als nur die Zubereitung von Nahrung. Es ist eine Möglichkeit, Traditionen zu bewahren, Erinnerungen zu schaffen und Fürsorge auszudrücken. Das Rezept für Kohlrouladen – wie bei Oma ist ein perfektes Beispiel dafür. Es mag auf den ersten Blick aufwendig erscheinen, doch jeder Schritt, vom sorgfältigen Wickeln der Blätter bis zum langsamen Schmoren in der duftenden Soße, ist eine lohnende Investition. Das Ergebnis ist ein zutiefst befriedigendes Gericht, das Körper und Seele wärmt. Trauen Sie sich also heran, nehmen Sie sich die Zeit und schaffen Sie Ihre eigenen kulinarischen Erinnerungen, die vielleicht eines Tages als “wie bei Mama” oder “wie bei Papa” weitergegeben werden.
Häufig gestellte Fragen – Kohlrouladen wie Bei Oma

Wie kann ich Kohlrouladen gut aufbewahren und aufwärmen?
Kohlrouladen lassen sich gut im Kühlschrank aufbewahren und am nächsten Tag in ihrer Soße bei niedriger Hitze langsam im Topf erwärmen. Gefroren halten sie sich drei bis vier Monate und sollten vor dem Aufwärmen vollständig aufgetaut werden.
Was sind die wichtigsten Geheimnisse für eine perfekte Soße zu Kohlrouladen?
Die perfekte Soße basiert auf Röstaromen vom Fleisch und Gemüse, wird durch langsames Schmoren mit hochwertigen Brühen, Gewürzen und optional Kümmel noch intensiver. Das Binden der Soße erfolgt am besten durch Mehlschwitze oder Speisestärke.
Wie lange sollte man Kohlrouladen schmoren, um sie butterzart zu machen?
Die Kohlrouladen sollten bei niedriger Hitze mindestens 90 Minuten schmoren, damit sie schön butterzart werden und ihr volles Aroma entfalten können.
Was macht die Füllung für Kohlrouladen besonders saftig?
Die Saftigkeit der Füllung wird durch die Verwendung von gemischtem Hackfleisch (halb Rind, halb Schwein), eingeweichtes altes Brötchen, Zwiebeln, Ei und Gewürze erreicht. Das Brötchen bindet die Feuchtigkeit, während das Fett im Fleisch für Saftigkeit sorgt.
Welche Kohlart ist ideal für die Zubereitung von Kohlrouladen?
Für Kohlrouladen ist ein großer, fester Weißkohl mit lockeren äußeren Blättern die ideale Wahl, da diese sich leicht ablösen und wickeln lassen. Alternativ kann auch Wirsing verwendet werden, der zarter ist.